Beschreibung Der Karpfen gehört zur Familie der Karpfenfische. Im verkaufsfähigen Alter von drei Jahren sind Karpfen durchschnittlich 40 Zentimeter lang und wiegen rund zwei Kilogramm. Der Fisch hat einen kräftigen, walzenförmigen Körper und eine lange Rückenflosse. Typisch für den Karpfen sind sogenannte Schlundzähne, die in drei Reihen am fünften Kiemenbogen zu finden sind. Er benutzt sie, um die Nahrung zu zermahlen. Der Karpfen verfügt über eine grünbraune bis schwärzliche Rückenfärbung und einen gelbweißen Bauch. Vier fleischige Bartfäden sind rund um sein Maul platziert. In der freien Wildnis wächst der Karpfen wesentlich langsamer als seine Artgenossen in der Zucht. Im vierten Lebensjahr erreicht der frei lebende Karpfen ein Gewicht von etwa einem Kilogramm und eine Länge von 35 Zentimetern. Erst mit vier oder fünf Jahren erreicht er seine Geschlechtsreife. Ende Mai und im Juni laicht er dann in den Uferzonen, in denen Wasserpflanzen zu finden sind, an denen die Eier kleben bleiben können. Die Larven sind um die fünf Millimeter lang und kleben in der Anfangsphase ihres Lebens an den Pflanzen, wo sie sich von Kleinplankton ernähren. Karpfen sind Schwarmfische und verbringen ihre Winter ohne Nahrung aufzunehmen an den tiefsten Wasserstellen, die sie finden können. Wildformen des Karpfens werden heute kaum noch gefangen, da ihre Bestände sehr niedrig sind.
Vorkommen Ursprünglich kommen Karpfen aus Asien, wo sie in frühester Zeit als Fastenspeise dienten. Heute sind sie eine der erfolgreichsten Zuchtfische und in zahlreichen stehenden Gewässern zu finden. In Deutschland sind vor allem zwei Sorten verbreitet: der Spiegelkarpfen und der Leser- oder Nachtkarpfen, der keine Schuppen hat.
Fangmethoden Karpfen werden in der Regel abgefischt. Dafür wird das Wasser aus den Teichen gelassen und die Karpfen anschließend eingesammelt. Jedes Jahr wird das Abfischen von den Karpfenzüchtern mit einem großen Fest gefeiert. Die Fortpflanzung verläuft in speziellen Laichteichen, wo die Jungtiere im gesamten ersten Lebensjahr gehalten werden. Als Futtermittel erhält der Karpfen in der Regel Getreideabfall, Lupine und Melasse. Nach wievielen Jahren die Karpfen abgefischt werden, hängt von ihrer Größe ab. Diese wiederum wird von den Lebensbedingungen, wie Nahrung oder Wassertemperatur, beeinflusst. Am schnellsten wachsen Karpfen bei 25 bis 29 Grad Celsius. Karpfen sind auch in Talsperren sehr häufig, wo vor allem Sportfischer auf sie Jagd machen.
Wirtschaft Schon zu den Zeiten der Römer wurden Karpfen in Europa in künstlichen Teichen gehalten. Die Kenntnisse über die Karpfenzucht wurden seit dieser Zeit immer weitergetragen. Auch im Mittelalter ließen sich Adlige Karpfenteiche anlegen. Der Grund für diese frühe Beliebtheit war die ausgezeichnete Qualität, über die das Fleisch des Karpfens verfügte. Heute ist er einer der beliebtesten Süßwasserfische weltweit, auch wenn er in Deutschland inzwischen an Bedeutung verloren hat. Im Alter von zwei bis vier Jahren ist der Karpfen für den Verkauf geeignet. Dann wiegt er ein bis drei Kilogramm. Durch die weltweite Zucht hat der Karpfen sein Äußeres verändert. Er ist nun hochrückiger als ursprünglich.
Geschmack Der Karpfen ist für sein mageres, wohlschmeckendes Fleisch bekannt. Karpfen aus Teichen müssen nach dem Fangen noch einige Tage in klarem Wasser gehalten werden, bevor man sie schlachten kann. Nur so verlieren sie ihren muffigen Geschmack.
Tipps Als Ersatzfisch für den Karpfen eignen Schleie oder Waller.
Saison Karpfen sind das ganze Jahr über erhältlich. Die beste Qualität haben sie jedoch im Herbst direkt nach dem Abfischen.
Nährwerte
100g Karpfen (verzehrbarer Anteil)
Energie: 523 Kilojoule
Grundzusammensetzung: Wasser 76 % Eiweiß 18 % Fett 4,8 %