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Auch Hausmittel haben ihre Grenzen!

Der Wunsch, ein krankes Kind „Natürlich“ zu behandeln, ist verständlich (auch mir geht's so, da ich meine beiden Kinder ungern mit Chemie Keulen Vollstopfen möchte).
Wenn ein Kind aber jedoch schwer erkrankt ist – und nicht unter Unwohlsein oder einer leichten Erkältung leidet, sollten Sie auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen!
Da bakterielle Infektionen mit Antibiotika behandelt werden müssen (um Folgeerkrankungen zu verhindern).
Sprechen Sie mit Ihrem Arzt darüber, welche Symptome Ihr Kind hat und mit welchen Hausmitteln Sie Ihr Kind vielleicht schon behandelt haben, da man meist Naturheilverfahren mit der Schulmedizin kombinieren kann.

Und bitte beachten Sie die Mengenangaben bei den Naturheilmitteln, gehen Sie nicht vor nach dem Motto „viel hilft viel“, auch Naturheilmittel schaden bei zu hoher Dosierung.

Auch wenn Ihr Kinderarzt fragt, welche Maßnahmen Sie bisher ergriffen haben, informieren Sie den Kinderarzt auf jeden Fall, über die von Ihnen eingesetzten Hausmittel.

Wenden Sie sich auf jeden Fall an Ihren Kinderarzt, wenn:
Sie verunsichert sind oder besorgt sind – vertrauen Sie auf Ihr Gefühl!
Wenn Ihr Säugling erbricht oder unter Durchfall leidet
Die große Fontanelle Ihres Säuglings erkennbar eingefallen ist oder auffallend oft trockne Windeln hat (akute Austrocknungsgefahr, etwa bei Durchfall, Fieber oder Trinkunlust)
Ihr Kind sehr hoch Fieber hat
Ihr Kind sich ungewöhnlich verhält, zum Beispiel besonders unruhig oder apathisch wirkt
akute Atemnot besteht
verordnete Medikamente oder Naturheilmittel Nebenwirkungen ausweisen.

Ihr Kind Windpocken, Masern, Röteln, Scharlach, Mumps oder ähnliche Kinderkrankheiten hat, bzw. Symptome aufweist (da nur der Kinderarzt feststellen kann, um welche Krankheit es sich handelt).

Naturheilmittel sollten Sie wirklich nur bei kleinen Erkrankungen anwenden (zum Beispiel bei erhöhter Temperatur, leichter Übelkeit, Halsschmerzen, einer leichten Erkältung), also, wo selbst Sie nicht sofort zu Ihrem Hausarzt laufen würden.

Wichtig ist auf jeden Fall, daß Sie Ihr Kind nun liebevoll betreuen, wenn Sie Ihr Kind Sie Ihrem Kind mit Naturheilmittel helfen wollen, müssen Sie wissen, daß unter Zwang oder Zeitdruck sich die Symptome Ihres Kindes nur noch verschlimmern können.

Sie selbst können zum Ausdruck bringen, was Ihnen weh tut, Sie wissen auch, wie eine fieberhafte Erkrankung ausgehen kann, oder wo Sie sich vielleicht angesteckt haben. Ihr Kind kann es leider nicht so zum Ausdruck bringen wie Sie und kann auch nicht einschätzten wie die es nun weiter geht.
Und das bringt Ihr Kind mit Quengeln, Weinen oder sogar Schreien zum Ausdruck.

Wenn Sie nun im „Pflegestress“ sind, vergessen Sie bitte nicht, daß Ihr Kind oder Sie nicht an der Krankheit schuld sind, um so gelassener Sie sind und mit der Situation gelassen umgehen, desto ruhiger wird Ihr Kind, was sich natürlich dann auch schneller erholen kann. Und Ihr Kind bekommt das Gefühl von Ihnen was ganz besonderes zu bekommen. „Mama weiß, was mir hilft und gut tut“, diese Gewissheit unterstützt auch den Heilungsprozess Ihres Kindes.

Nun ist Ihr Kind die Hauptperson bei Ihnen zu Hause!
Selbst wenn bei Ihnen Verpflichtungen drängen, hat die Sorge um Ihr erkranktes Kind Vorrang. Sie kennen es vielleicht aus eigener Erfahrung, wenn Sie im Stress waren (vielleicht auch noch zu der Zeit, wo das Wetter verrück spielt) und kommen dann etwas zur Ruhe, bricht ganz plötzlich ein Schnupfen aus, Sie bekommen Halsschmerzen und vielleicht noch Fieber dazu). Da will Ihnen Ihr Körper meist nur ein Warnsignal geben, daß es nun reicht mit dem Stress und Sie sich erholen sollten.
Geborgenheit und liebevolle Pflege sind nun wichtig für die schnelle Genesung, aber auch Humor, da lachen bekanntlich die beste Medizin ist.

Selbst wenn Ihr Kind auf dem besten Weg nach Ihrer liebevollen Zuwendung zur Genesung ist, sollten Sie beachten, daß Ihr Kind nicht gleich wieder am rumtoben ist und wieder raus auf den Spielplatz gehen sollte, da Ihr Kind so einen Rückfall erleiden kann und die Krankheit nun noch schlimmer wird, wie die vorher war. Also, versuchen Sie Ihr Kind zu überzeugen, daß es im Bett oder bei Ihnen auf der Couch noch sehr gut aufgehoben ist.

Bei Säuglingen hilft viel Rumtragen, im Arm schunkeln, tröstende leise Worte, mit dem Säugling Kuscheln und Schmusen, Ihr Kind beruhigt sich bei Ihnen (wenn Sie selbst ruhig und gelassen sind) am schnellsten.