Kein anderes Küchengerät ist so das Sinnbild für die asiatische Küche geworden, wie der Wok. Wenn von asiatischer Küche die Rede ist, dann kommt einem sofort die charakteristische runde Form des Woks mit seinem abgerundeten Boden und seinen hochgezogenen, sich nach außen weitenden Seitenwänden in den Sinn. Dabei ist der Wok gar nicht im ganzen asiatischen Raum bekannt. In der traditionellen japanischen Küche beispielsweise ist der Wok völlig unbekannt.
Der Wok wurde in Südchina aus der Not heraus geboren. Da in der Gegend Brennmaterial sehr rar ist, musste eine Möglichkeit gefunden werden, mit wenig Brennstoff möglichst schnell möglichst viele Nahrungsmittel zuzubereiten. Für diesen Zweck ist der Wok ideal: Seine charakteristische Form mit dem abgerundeten Boden und den nach aussen weitenden Seitenwänden verteilt die Hitze gleichmässig und schnell sowohl am Wokboden als auch an den Wänden. Damit ist die Hitzeverteilung im ganzen Wok gleichmäßig und nicht wie bei westlichen Töpfen und Pfannen mit abgeflachten Boden und gerade hochgezogenen Wänden nur auf den Pfannenboden konzentriert. Diese besondere Form macht den Wok zu einem der effizientesten Küchengeräte, die uns bekannt sind.
Durch diese besondere Hitzeverteilung können die Lebensmittel praktisch an allen Stellen des Woks garen, da sie überall der gleichen starken Hitze ausgesetzt sind. Dieses schnelle Garen führt dazu, dass es kaum zu Vitamin- und Mineralstoffverlusten kommt und das Essen aus einem Wok gesünder ist als auf konventionelle westliche Art zubereitet.
Die schnelle Zubereitung der Speisen wird noch unterstützt durch die spezielle Gartechnik, die für und mit dem Wok entwickelt wurde, dem Pfannenrühren. Beim Pfannenrühren wird das Gargut im Wok ständig bewegt, so dass es immer mit der Hitze in Berührung bleibt. Diese spezielle Garmethode beschleunigt den Garvorgang noch zusätzlich.
Der Wok wird jedoch nicht nur zum Pfannenrühren verwendet. Man kann ihn auch zum Kochen, Frittieren, Schmoren und mit Deckel und Siebeinsatz auch zum Dünsten und Dämpfen verwenden. Der Wok ist somit eines der vielseitigsten Küchengeräte, das es gibt.
Der Wok ist noch ein relativ junges Küchengerät, die ältesten bekannten Wok-Funde stammen aus Gräbern in Südchina und sind die zweitausend Jahre alt. Diese Woks waren aus gebranntem Ton, was wahrscheinlich auch das Urmaterial für Woks war. Heutzutage werden Woks aus Gusseisen, Edelstahl oder hitzebeständigem Porzellan hergestellt.
Traditionell haben Woks abgerundete Böden, die man entweder direkt auf ein Feuer oder auf ein Loch im Holzerd bzw. auf einen Ring auf den Gasherd stellen kann, damit die Flammen und die heisse Luft Boden und Seiten des Woks von allen Seiten erhitzen kann. Da diese Woks aber auf modernen Elektroherden nicht zu gebrauchen sind, gibt es auch Woks mit abgeflachtem Boden, die man auf Herdplatten, Ceranfeldern oder Induktionsherde stellen kann. Es werden auch Woks mit eigener elektrischer Heizplatte oder mit einer eigenen, mit Brennpaste o.ä. befeuerten Heizquelle, beheizt werden.