Geräte in der Küche » Mikrowellenherd

Der schnelle Weg zum heissen Essen
Eine Mikrowelle bzw ein Mikrowellenherd ist heutzutage in fast jedem Haushalt zu finden. Viele Menschen schätzen die Möglichkeit, mit der Mikrowelle Speisen beinahe wie durch Zauberhand in Sekundenschnelle zu garen, zu erhitzen oder aufzutauen.

Die Mikrowelle wurde 1946 von dem Amerikaner Percy Spencer, einem Mitarbeiter der Firma Raytheon erfunden. Spencer arbeitete gerade an einem sog. Magnetron, einem Gerät, das energiereiche Wellen erzeugt und bei Raytheon in Radargeräten eingebaut wurde, als er bemerkte, dass bei eingeschaltetem Magnetron ein Schokoriegel in seiner Tasche schmolz. Gleichzeitig bemerkte er ein seltsames Gefühl auf seiner Haut. Spencer, Besitzer von 120 Patenten, ging dem Phänomen nach und entdeckte, dass die vom Magnetron erzeugte Strahlung für das Schmelzen der Schokolade verantwortlich war. Er begann gezielt damit, Speisen und andere Dinge mit den erzeugten Mikrowellen zu bestrahlen. Als erstes gelang es ihm, Popkorn mithilfe der Mikrowellen herzustellen.

1946 patentierte Raytheon den Mikrowellenherd und brachte 1947 das erste Mikrowellengerät heraus. Dieses war ein Monstrum mit fast 1,80 m Höhe und 340 kg Gewicht und besaß eine Wasserkühlung. Die Leistung war mit 3.000 Watt etwa dreimal so hoch als bei heute üblichen Mikrowellengeräten. Der erste kommerziell einigermaßen erfolgreiche Mikrowellenherd kam 1954 auf den Markt und hatte immer noch 1.600 Watt und kostete stolze 2.000 bis 3.000 US-Dollar. Erst 1965 kam das erste Mikrowellengerät für 495 US-Dollar auf den Markt, das für Normalhaushalte einigermaßen erschwinglich war. Danach wurden die Mikrowellengeräte immer billiger. Heutzutage haben beinahe 95% aller US-Haushalte einen Mikrowellenherd.

Funktionsweise eines Mikrowellenherdes
Auch heute noch sitzt in jedem Mikrowellenherd ein Magnetron. Es erzeugt energiereiche Wellen, die sogenannten Mikrowellen. Diese Mikrowellen breiten sich im Innenraum des Mikrowellenherdes aus und treffen dabei auf die im Essen befindliche Wassermoleküle. Diese Moleküle werden durch die Mikrowellen in Schwingung gebracht und geben dabei Energie in Form von Wärme ab. Diese Wärme breitet sich im ganzen Lebensmittel aus und erhitzt es damit. Da die Mikrowellen aufgrund ihres speziellen Frequenz nur Wasser erwärmen, bleiben Gegenstände ohne Wasser wie bspw. Geschirr kalt.

Um zu verhindern, dass die Lebensmittel ungleichmäßig erhitzt werden, befindet sich unsichtbar im Gehäuse des Mikrowellenherdes ein sog. "Stirrer", der quasi als elektronischer Ventilator dafür sorgt, dass die Mikrowellen gleichmäßig im ganzen Garraum verteilt werden. Außerdem besitzen die meisten Mikrowellengeräte einen Drehteller, auf den man die Lebensmittel platziert und der sich dreht, so lange die Mikrowelle eingeschaltet ist.

Trotzdem kann es dazu kommen, dass bestimmte Lebensmittel sich unterschiedlich gut erhitzen und daher unterschiedlich garen. Augrund des geringeren Wasseranteils erhitzen sich zum Beispiel Knochen weniger schnell als Fleisch, von daher kann es vorkommen, dass Fleisch direkt am Knochen noch roh ist, während der Rest gegart ist. Auch fette Speisen erhitzen sich weniger gut als salzige. Daher ist es empfehlenswert, Speisen beim Garen in der Mikrowelle abzudecken, um eine gleichmäßige Erhitzung bzw. ein gleichmäßiges Garen zu gewährleisten.

Mikrowelle vs. Elektroherd
Mikrowellen haben einen deutlich geringeren Wirkungsgrad als ein Elektroherd. Ein Teil der Energie, die von der Mikrowelle verbraucht wird, wird in Abwärme umgewandelt, die nicht zu Erwärmung der Lebensmittel dient. Andererseits erhitzen die Mikrowellen jedoch gezielt nur die Lebensmittel und nicht die umgebende Luft oder das Kochgeschirr.

Aus diesem Grund ist es, im Sinne der Einsparung von Energie, manchmal sinnvoller, Lebensmittel in der Mikrowelle und nicht auf einer Herdplatte zu erhitzen. Als Faustregel gilt hier die Größe von ca. 250ml. Flüssigkeiten oder Lebensmittel mit vergleichbarem Volumen, die weniger als 250ml haben, sollten in der Mikrowelle, solche, die mehr als 250ml haben auf der Herdplatte erhitzt werden.